Donnerstag, 19. Januar 2017

Kalter Wind, Fieber und eine saftige Geldstrafe

Unsere Tochter ist gut in Innsbruck angekommen; jetzt können wir wieder gut schlafen.

Weiter in den Süden 
Nicht Kälte ist die Triebfeder für unseren Drang nach Süden und dem Meer; es ist  der fast permanente, spitze Wind; durch den Schnee im Atlasgebirge und den Ausläufern der Kältewelle in Europa sind die Temperaturen nicht so angenehm, wie wir es in Erinnerung haben. 

Marokko ist in den letzten Jahren sehr modern geworden. 


 Eine eigene Spur für einspurige Fahrzeuge; allerdings muss man beim Rechtsabbiegen sehr achtsam sein, denn es passiert immer wieder, dass Radfahrer oder petit Taxis noch ganz schnell rechts überholen und geradeaus fahren. Auch Zebrastreifen gibt es immer mehr, aber ein Vorrang des Fußgängers, wie bei uns, entsteht für dessen Benutzer nicht. Man geht einfach überall über die Straße  --  mit gegenseitigem Blickkontakt  --  und das funktioniert. So ist die Welt in Ordnung und die gegenseitige Sicherheit ist besser gewährleistet als bei uns. Hier betritt niemand die Fahrbahn ohne sich vorher von der Möglichkeit des sicheren Überquerens zu überzeugen. 

                                

 Mercedes Kastenwägen sind immer noch ein beliebtes Transportmittel, auch wenn sie schon einige Jahre auf dem Buckel haben.

 Man möchte glauben, dass es sich bei diesem Gebilde um einen großen Strauch handelt?? 


Doch, -- ein Esel zieht diese Fuhre Oliven-Baumschnitt.


Auf unserer Strecke gibt es immer wieder etwas zu sehen. Die Landschaft wird karger  --  und nach ca 300 km erreichen wir Tiznit. Ich bin froh, dass wir angekommen sind, denn ich fühle mich heute nicht recht wohl. Auf dem Stadtcamping waren noch  Restplätze frei, doch wir haben heute keine Lust, uns irgendwo dazwischen zu pressen und fahren zum Riad Assliaf.
Ich habe etwas Fieber, Halsschmerzen und Husten, gieße mein bewährtes Honig-Knoblauch-Ingwer-Zitronensaft-Gemisch mit kochendem Wasser auf und mach' mir Zwiebelsocken.
Am nächsten Tag nehme ich dann doch eine Tablette, und Tag's darauf fühle ich mich wieder wohl. Es wird wohl daran gelegen sein, dass ich sonst kaum Medikamente nehme und mit Antibiotika verseuchtes Geflügelfleisch auf unserem Speiseplan nicht vorkommt. 



Unsere entkernten, kleinfingernagel- bis kriecherl-großen Wild-Zitronen-Scheiben in der hauseigenen Konfituren- Manufaktur! 
Auch Bitterorangen werden mit Rohrzucker zu Marmelade verarbeitet

Der marokkanische Rohrzucker erscheint uns besser zu sein als der bei uns zu Hause.


Jetzt gehen uns die Gläser aus.

Wir bekommen Besuch von unserem niederbayrischen Freund Sandro mit seiner "Familie."




Ein paar Tage sind wir zusammen, fahren mit dem  Taxi in die Stadt, (Taxipreis: 3 Personen 10 DH) kaufen Dromedar- Fleisch, Gemüse und köstliche Keksl'n.



Heute bekomme ich das erste Mal die negative Auswirkung des Nylonsackl-Verbots zu spüren. Der Metzger hat das Fleisch dreimal in Papier verpackt und trotzdem "saftlt" es in meinem Rucksack. In Zukunft nehme ich selber Nylonsackl'n mit.

Der Wind ist kühl und sogar ein Sandsturm  soll ?? auch noch kommen, erzählt ein Franzose.
Wir verabschieden uns von Christa und Heinz;  --  es war schön, sie wieder getroffen zu haben. 




Auf dem Cp fühlen sich außer Touristen noch freilaufende Perlhühner, Pfauen und Gänse wohl.

Unfreiwillige "Spende"... aber selber schuld
Es sind fast  250 km, die heute vor uns liegen. Auf der Gebirgsstraße von Tiznit nach Goulmim sind Bauarbeiten; die Straße soll weniger kurvig und breiter werden. Stau und dreißig Minuten Wartezeit sind die Folge.

 Sobald die Strecke wieder freigeben ist, zuckeln wir, dauernd auf der Bremse, hinter einem schwer beladenen LKW langsam die Kurven talwärts.


 Endlich wird der Blick in die Ebene von Bouizakarne frei  --  die lange Gerade ist gut einsehbar und ohne Gegenverkehr. Auch der Straßenbelag scheint eine Überhol-Geschwindigkeit zuzulassen. Also jetzt endlich Blinker heraus und überholen! 

Zwei Kilometer später wird uns klar, dass nun auch wir zu jenen gehören, welche unfreiwillige Mehrabgaben  leisten!  
Bei all' unserer Umsicht haben wir nach den langen Verzögerungen übersehen, dass zu Beginn des geraden, einsehbaren Bereiches noch immer eine Sperrlinie ist. Die 2 km entfernte, am Ortseingang postierte Gendarmerie-Royale, kann dieses Straßenstück bestens überblicken und winkt uns auf die rechte Seite. 

Mein Mann ist beim Postenkommandanten im Häuschen und bezahlt 400 DH und erhält dafür eine Bestätigung mit ausführlicher Deliktbeschreibung in französisch. Über den Preis zu verhandeln ist dabei kein Thema.
Ab Guelmim wird "West-Sahara-Sprit angeboten. Diese Verkaufs-Stellen werden ganz offen mit Kanistern gekennzeichnet.


Die Landschaft wird immer karger und nimmt mehr wüstenähnlichen Charakter an. Wir mögen sie und hier ist eigentlich gar nichts  --  und das gefällt uns. Bald sind wir an unserem Ziel ....





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen