Montag, 12. Dezember 2016

Zahnarzttermin in Marokko



Auf dem CP „l'Ocean bleu“ ist alles beim Alten, außer, dass die Bautätigkeit rundherum ein bisschen ins Stocken geraten ist. 

Wie geht es weiter, mit meinem "plombenlosen" Zahn?


Schon am nächsten Vormittag hat der Platzbetreiber einen Termin bei seinem Zahnarzt und bietet an, uns dorthin zufahren. Er wählt eine übersichtliche, nachvollziehbare Anfahrtsstrecke und erklärt uns dabei, wie und wo wir am Heimweg welche öffentliche Busse oder petit Taxi's nutzen können. 

Alle Stufen in den Häuser sind steil, hoch und schlecht beleuchtet.  Im dritten Stock übergibt uns unser "Privat-Chauffeur" an eine junge Assistentin, die in einem weinroten "Hausanzug" den Namen aufnimmt und schon geht’s in den modernen Behandlungsraum. Die Ärztin, scheint auch nicht viel älter zu sein und fragt was mir fehlt. Nach dem Röntgen erklärt sie mir in gutem Englisch, dass für diese Behandlung drei Termine notwendig seien. Ich protestiere, denn das ist mir, zum Ersetzen einer herausgefallenen Plombe, zu viel Aufwand. Doch die Ärztin klärt mich über eine notwendige Wurzelbehandlung auf. Wir einigen uns auf zwei Behandlungs-Termine; morgen, Samstag soll fertig gemacht werden!    Ich bekomme eine Spritze, die ich gar nicht spüre, und




bald kann ich wieder gehen  --  mit einem Schmerz-Medikament-Rezept; nur für den Fall der Fälle.

Rundfahrt mit dem Linienbus um 30 Cent. 


Nach etwa eineinhalb Kilometern erreichen wir die Busstation und brauchen gar nicht lange zu warten. Was er wohl kosten wird? Christian schätzt den Fahrpreis auf 2 Dirham für uns beide. Verlangt werden dann drei, doch wie sich noch herausstellen sollte, ist das sehr preiswert! 

Vom Bus-Stop zum CP wären es noch ein paar 100 Meter zu Fuß;  --  bis zu unserer Abzweigung müssen wir wohl noch um die Ecke???? bisher sind wir es noch nie zu Fuß gegangen! Auf einmal stehen wir neben einer, in Bau befindlichen, Mosche und die haben wir hier noch nie gesehen! Sicherheitshalber fragen wir nach dem Campingplatz. Ja, wir sind genau richtig  —  gerade da vorne um die Ecke  --  verstehen wir. 

Wir sind eigentlich schon weiter gegangen, und fragen daher wieder einen Arbeiter an einer Brückenbaustelle, die wir auch noch nie gesehen haben. Ja, da hinten bei der Siedlung hinunter zum Meer. Also wenn es doch noch weiter ist, als wir gedacht haben, dann steigen wir wieder in den Bus  —  bezahlt haben wir ja schon! 



Dem Schaffner ... ohne Amtskappe und Umhangtasche zeigen wir unsere Fahrscheine und nennen ihm unser Ziel "Camping L'Ocean bleu“. Jugendliche einer höheren Schule machen den Bus auf ihrer Heimfahrt randvoll. Der Schaffner in "Zivil" kassiert mobil; Fahrkarten, säuberlich gefaltete Geldscheine und sortiertes Münzgeld hält er in der linken Hand, mit der rechten entwertet er den jeweils richtigen  Fahrschein mit einem Kugelschreiber. Er deutet hinter sich ... dort sei unser Campingplatz.  --  Da geht ein Kichern durch den Bus ... alle kennen nun unser Mißgeschick. Wir wollen aussteigen, um auf der anderen Straßenseite in den Gegen-Bus zu wechseln doch der "Schaffner" deutet uns , wir sollen sitzen bleiben. Es geht viele Stationen weiter in Richtung Rabat und der Bus leert sich langsam. Bei den modernen Sateliten-Vorstädten steigen nur wenige der Schüler aus; viele hingegen bei den alten Vorstadt-Vierteln, die von uns Europäern voreilig als Slums bezeichnet werden! 



Um es kurz zu machen: wir fahren bis zur Endstation in Bouznikha; bei der kurzen Rast kommt auch der Fahrer zu uns und sagt irgendwas von Camping  --  man würde ihn nie als einen, einer geregelten Arbeit nachgehenden Marokkaner einschätzen  --  schon gar nicht als Busfahrer! 


Wir wollen die Rückfahrt bezahlen, doch der Schaffner wehrt ab.

Auf der Rückfahrt steigen nach einigen Stationen drei Männer ein ... Fahrkarten-Kontrolle! Unser Busbegleiter-Schaffner erklärt unsere Situation, und siehe da  --  alles wird toleriert.
In Sichtweite der, am Anfang erwähnten Moschee, bleibt der Bus stehen und unser "Betreuer" zeigt mit der Hand Richtung Meer " there is your Camping". Ende gut, alles gut und vielen Dank für die nette "Betreuung".

Nachdem wir den grünen Bus verlassen haben, sehen wir, dass wir beim ersten Mal richtig ausgestiegen wären, aber 50 Meter vor, statt zurück gegangen sind! 



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