Dienstag, 6. Dezember 2016

Entlang dem Rif Gebirge


Wieder in unserem liebsten Winterurlaubsland


Auf einem Parkplatz in Martil hält ein Mobil mit marokanischen Kennzeichen neben uns. Es steigen sechs Frauen und ein Mann aus und grüßen uns sehr freundlich, so wie es sich eben unter Wohnmobilisten gehört.

Es ist schon einige Jahre her, seit wir das letzte Mal diese Mittelmeerküste gefahren sind. Damals hatten wir auf Grund der, noch nicht fertiggestellten Strasse, schon einige mulmige Erlebnisse, nachzulesen in unserem ==>> Reisebericht aus dem Jahr 2009


Wir bleiben zwei Nächte auf dem  Campingplatz Al Boustane in Martil um uns ein bissl zu regenerieren. Er schaut immer noch gleich aus, nur das Santärhäuschen ist neu und er ist zwischenzeitlich von Wohnblocks eingeschlossen. Bald stellt sich eine "Bettlerin mit Kind " ein.



Unser geplanter Stopp in Qued-Laou muss ohne CP auskommen; bei unserem letzten Besuch gab es hier noch einen. Neben einigen anderen Kleinigkeiten bekamen wir hier Mittelmeer-Sardinen .... das Kilo um 10 Dirham.


Diese haben einen weitaus besseren Ruf als die des Atlantik’s. Das Resultat, marokkanisch marinierte Doppelfilet’s  —  immer 2 und 2 zusammen in Mehl gewendet und in Butter/Oivenöl herausgebacken  —  war dementsprechend delikat.




Wir übernachten auf dem Parkplatz der Strandpromenade und das ist dank des abendlichen Regenschauer’s angenehm ruhig; die Dorfjugend neben und rund um uns hat die Lust am Fußballspielen verloren! 


Parkplatz-Gebühr 30 DH für den Gardien. (im Vergleich zum Sardinen-Preis nicht gerade billig!)


Die Straßenkehrer machen Wetterschicht

In El-Jebha soll ein, zum Übernachten geeigneter Platz sein; unsere Susi findet ihn nicht auf Anhieb und weil wir heute erst 80 km gefahren sind, haben wir auch nicht danach gesucht. 

Die Küstenstraße steigt immer mehr an.


 Tafeln warnen vor Steinschlag und wenn man die Hangabbrüche neben dieser recht neu erbauten Küstenstraße sieht, sind diese Warnungen durchaus angebracht.

Oft scheinen die desolaten Hangbefestigungen schon bedrohlich

In fast regelmässigen Abständen wachen Polizeistationen über das Mittelmeer.
Abwechslungsreich, wie fast überall in Marokko, kommt beinahe nach jeder Kurve ein tolles Motiv vor die Kamera, doch meistens bin ich zum Fotografieren zu spät dran.


Ich bin fast sicher, dass diese Frauen kein Fitnesscenter brauchen.

Die Wolken verdecken die Gipfel des Rifgebirges

 weit verstreut kleben die Bauernhäuser an den Hängen 

Dann kommen wir zu jenem Abschnitt, der für uns 2009 der reinste Horror war. Vor dem damals noch nicht eröffneten Straßenabschnitt sehen wir unsere "Route" ins Tal, der damals bestenfalls wie ein Muli-Schmuggler-Steig beschaffen war. Zuerst den Hang, dann, beim gelben Pfeil durch ein Bachbett und schlußendlich noch durch ein Flußbett ... der zweite gelbe Pfeil zeigt die Stelle an.

Uns wird heute noch ganz anders, wenn wir diese Situation Revue - passieren lassen. Doch es gab nur zwei Möglichkeiten: die rumplige, mit großen Schottersteinen bepflasterte Straße im Schritttempo zurückzufahren, oder hier herunter. Es ist ja alles gut gegangen, unser Womo und wir haben es gemeinsam geschafft.

Zum Glück ist all’ das Vergangenheit, doch auch der neuen Straßendecke sind Verschleiß durch Verkehr, Hangabbrüche und Muren bereits wieder anzumerken. 

Kala-Iris ist immer noch der verschlafene, kleine Fischereihafen. Eine neue, unbefestigte Hangstraße hat einen sehr schön gelegenen Campingplatz über dem Hafen ermöglicht. 




Wir bleiben zwei Tage, denn die tolle Aussicht wollen wir nicht so schnell gegen eine andere  tauschen. Außerdem wird heute bei uns zu Hause der neue Bundespräsident gewählt und wir möchten es schon wissen, ob unser Wunschkanditat das Rennen macht. 


Fischerboote verlassen in der Abendsonne den Hafen und der sonst so graue Felsen zeigt sich auch von einer ganz anderen Seite

Es regnet immer wieder und das dabei bildet sich ein Regenbogen, der sich über die ganze Bucht spannt.


Auf der Zufahrt gibt es eine lehmige Kurve in der Steigung, die möglicherweise bei Regen nicht leicht zu bewältigen sein könnte. Der Besitzer fährt uns zu einer Besichtigung hinüber und wir wollen es probieren. Außerdem bietet er uns an, einen Tag ohne Bezahlung bleiben zu können, wenn die Wegkurve noch einen Tag zum Trocknen brauchen sollte. Wir probieren es ... und es geht. 



Auf dem Weg nach Al Hoceima fallen uns Heuschober auf, welche mit stein-beschwerten Netzen überspannt sind und, so wie überdimensionale Pilze, meist in der Nähe von Behausungen stehen.



Al Hoceima hat keinen Campingplatz, doch nach unseren Informationen könnte man auf einem bewachten Parkplatz übernachten. Wir standen allein auf dem Platz; von Bewachung keine Spur! Um in die Stadt zu kommen hätten wir weit auf das Felsplateau hinaufgehen müssen; so lange  wollten wir unser Mobil nicht in der Bucht alleine wissen! 



Am 24. Feber 2004 verloren ca 600 Menschen bei einem schweren Erdbeben in der Region ihr Leben




Üppig blühende Papageienblumen und Wandelröschen lassen uns den Winter vergessen. 



Eine von vielen jungen Katzen


Die vorgelagerte Insel Penon de Albucemas ist schon seit 250 Jahren im Besitz Spaniens.














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