Freitag, 2. Dezember 2016

Einreise in Marokko

Wir überraschen Camperfreunde in ihrem Winterdomezil


In La Manga werden wir Gerhard und Lutz mit ihren Frauen auf dem CP besuchen. Unsere E-mail-Anmeldung haben wir versehentlich an die (sehr ähnliche) Adresse des Sohnes vom Gerhard geschickt. Kein Wunder, dass es nicht beantwortet wurde.  

Dass Gerhard einen Wohnwagen der Marke Kabe besitzt, wissen wir.  Bei einem kleinen Orientierungsrundgang haben wir diesen Wohnwagen gleich entdecktund am Vorzelt geklopft: Die Dame des Hause hat uns nicht erkannt: eh klar ... wir sind bei einer Schwedin gelandet.—  Dann hat sich alles schnell aufgeklärt; die Dame sprach sehr gut deutsch und wusste natürlich, wo der zweite Kabe-Wohnwagen-Besitzer auf diesem Platz zu Hause ist. Wir hätten halt doch auf die Platznummer schauen sollen.

 Lutz hat einen kleinen Bungalow für die Zeit seines Aufenthaltes gemietet und hier verbrachten wir, leider ohne Gerhards Frau, die an einer Darmgrippe leidet, einen netten Abend.

Noch niemals waren wir auf einem „Überwinterer“-Platz. Es ist beeindruckend, was für riesige Push-out- Mobile und Sattelaufleger hier für diese 6 Monate zusammen gekommen sind. Auf vielen dieser Plätze wurden liebevoll Steingärten und Blumen-Beet-Arrangements errichtet. Oft sieht man die Vornamen der Bewohner wie Hausnummern aus spanischen Buchstaben-Fließen angebracht. Überraschend viele Engländer sind am Platz und ein ganzes Germanen -Viertel; auch Weihnachtsbeleuchtungen dürfen hier nicht fehlen! 

Almerimare hat einen neuen Stellplatz dazu bekommen: er ist zwar billiger, aber liegt bei weitem nicht so schön  wie der beim Leuchtturm.




In Malaga ist die Autobahn-artige, gebühren-freie Umfahrung fertig, dadurch entfallen nun die lästigen Kreisverkehre! ...  
In Algeciras gibt es den Lidl nicht mehr auf dem jahrelang-gewohnten Platz, und bei „Carlos“, unserem langjährigen Marokko-Fähr-Karten-Verkäufer, treffen wir nach längerem wieder den Senior-Chef, er begrüßt Evi wie  eine persönliche Bekannte. 

Zum Übernachten fahren wir zu unserem bewährten Platz in La Linea. Wieder liegen einige große Schiffe auf Reede; der nahe Felsen von Gibraltar ist oft in rote Abendrot-Wolken gehüllt und mehrere Flugzeuge starten von der kurzen Startbahn auf’s Mittelmeer hinaus. 


Die Bar am Platz bietet leider keinen W-Lan mehr!  


Wir verlassen Europa


30. 11. 16:  Von den 3 möglichen Überfahrten nach Ceuta entscheiden wir uns für die erste um 8 Uhr und sind sehr überrascht, dass dies wirklich die Abfahrtszeit nach spanischer (Mez) Zeit ist. Beim Einchecken weist der Beamte immer wieder auf den Vermerk "TANGER MED" hin und will den handschriftlichen Eintrag "Ceuta" auf dem Ticket nicht akzeptieren. Nach einem etwas längerem Hin und Her und einem Telefonat klappt es schlussendlich doch.

Die Überfahrt ist stürmisch. Die Anzeigen, sogar auch auf deutsch, welche die Passagiere zum Sitzen auffordern, ähneln denen der Anschnallpflicht in Flugzeugen. Sie bleiben während der ganzen Überfahrt eingeschaltet.Wir machen es uns in den Pullmansesseln bequem und überstehen die knappe Stunde ohne Gebrauch einer Papiertüte, die eine Stewardess schon vor dem Auslaufen anbietet. 





Unser Navi leitet uns auf dem kürzesten Weg durch Ceuta zum Grenzübergang, doch hier herrscht reinstes Chaos. Hunderte Marokkaner- innen sitzen auf Kartonunterlagen am Strand und unzählige Policia- und Guardia-Civil Autos, und noch mehr Uniformierte, die uns im grenznahen Kreisverkehr durch und wieder zurück nach Ceuta winken.
Auf unsere Frage, warum wir nicht weiterfahren können, bekommen wir die Auskunft, dass die Marokkaner die Grenze geschlossen hätten. Wie lange? Ein Achselzucken ist   die Antwort. Wir drehen um und mit einigen französischen Mobilen warten wir etwa in der Mitte zwischen dem Ort und der Grenzstation auf einem großen Parkplatz an der Küste. Niemand weiß mehr als wir.



Um von hier fort zu kommen, gibt es keine Alternative. Auch die Möglichkeiten, unsere Ziele zu ändern, beginnen erst hinter der Grenze; und der Rückweg zum spanischen Festland würde unsere Rückfahrts-Buchung verbrauchen. Außerdem haben wir diese gar nicht von hier, sondern von Tanger-Med gebucht! 
Schließlich sehen wir doch wieder Gegen-Verkehr und Bewegung auf der Straße, der auf Öffnung der Grenze schließen lässt. 
So ist es auch! Der etwas aufwendigere Grenz-Übertritts-Verlauf wegen Christians neuem Reisepass ist bald hinter uns und zu unserem Erstaunen wissen die „Grenzhelferlein“ nichts von einer geschlossenen-gewesenen Grenze. 

In der Stadt Tetouan können wir Internet kaufen, obwohl es, wie bei Maroc-Telekom üblich, nicht ganz einfach ist;  es dauert wieder einmal geraume Zeit; hier sind halt noch Beamte, wie in unserer „guten, alten Zeit“. 


Ein Informations-SMS über unsere Einreise in Marokko wurde von unserer Tochter  folgendermaßen kommentiert: "fein, dann seid ihr ja nun wieder in Sicherheit“  

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