Donnerstag, 22. Dezember 2016

Qualidia, wo unser Freund vor 30 Jahren von seiner Frau gerügt worden ist





Wir sind weiter in den Süden gefahren ... nach El Jadida. Auf dem einzigen Cp hat sich seit 1987, unserem ersten Besuch,  nichts geändert. Nur der etwas aufdringliche "Fischverkäufer" ist nicht mehr da. Dafür haben Pfauen hier ein neues Zuhause gefunden.


 


Es regnet immer wieder sehr stark, deshalb sind Tiroler Knödel das perfekte Essen für einen unlustigen Tag. 








Nicht oft, aber doch hin und wieder, sehen wir Europäer mit marokkanischen Begleitern. Die Europäer und -innen sind durchwegs  gesetzteren Alters; die Marokkaner jüngere, fesche Burschen. Der Umgang mit diesen marokkanischen „Angestellten“ ist teils so normal wie bei uns; manchmal erinnert er aber auch an die Kolonial-Zeit, wo man mit seinen „Leibeigenen“ ganz nach Lust und Laune tun konnte, was man wollte. 
Auch bei allein reisenden Campern haben wir solche "Gespanne" gesehen. 

Hier in El Jadida steht ein Mobil neben uns; niemand daheim!  Gegen Abend kommen unsere Nachbarn auf Fahrrädern nach Hause. Ein Europäer in gesetztem Alter und ein junger, marokkanischer Mann. Gemeinsam kochen sie ein Tagine und ziehen sich bei Einbruch der Dunkelheit ins Mobil zurück. Wäre alles ganz unauffällig, als ob ein Vater mit seinem erwachsenen Sohn eine Reise macht  —  wenn nicht einer ein Marokkaner gewesen wäre! 

Wir haben noch geschaut, ob einer der beiden ein Damenfahrrad benützt; das war nicht so  --  deshalb gab es auch keine weiteren Schlüsse auf Rollenverteilung und spezielle Verpflichtungen.
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Bei der Weiterreise kaufe ich bei Carreefour Seezungen, Gemüse und ein paar Flaschen Wein, weil man den nicht überall in Marokko bekommt.
Wir nehmen nicht die Autobahn -- es ist fast kein Verkehr, nur der Straßenbelag ist manchmal nicht der Beste. Im Hafen unterhalb von El Jadida sehen wir einige große Petrollager. 


Vor uns ein "Taxi" mit Musikanten an Bord, sie sind in bester Stimmung


Die Region unterhalb von Safi , wegen ihrer schönen Keramikarbeiten bekannt, wird auch der Gemüse-Garten Marokkos bezeichnet; 

er reicht bis zur Küste.
Es werden bereits Kartoffel, Auberginen, Karotten, Tomaten, Kürbisse und Karfiol geerntet. Immer wieder kommen wir zu "Waschstellen", wo Karotten gewaschen und in Säcke abgefüllt werden. Im Vorbeifahren versuche ich, einige Bilder zu schiessen. 




El Qualidia, unser heutiges Ziel
Wir genießen im Ort einen Kaffee, 14 DH für uns beide ... 

auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind üppige Obst- und Gemüsestände aufgebaut. Vor den "Restaurants" stehen dampfende Tagine auf der Glut. 



Es ist wenig Verkehr, und all' das wird "überklappert", denn auf jedem Sendemast und Minarett sitzen mehrere Storchenpaare. 

Unser Mobil steht unten in der Lagune auf einem schön gepflasterten Platz, der bewacht ist und 30 DH pro Nacht kostet. 



Von Kleinhändlern werden wir mit Brot, Fisch, Austern und Seeigeln versorgt. 





um den Kilopreis wird oft zäh verhandelt
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Immer denken wir hier an unsere 1. Marokkoreise 1987. Lotte und Hermann waren damals unsere Reisepartner. Hier gab es einen unbenützbaren Campingplatz und für die ersten Häuser der heutigen Feriensiedlung
waren damals gerade einige Baustellen. 
Ein Fischer hat uns einige kleine La Lotte (Seeteufel) verkauft und gleich küchenfertig gemacht. So, da lagen die Fische nun im Sand! Das wollte Hermann in der Lagune gleich ändern. Die Hose hoch gezogen, bis zu den Waden im Wasser stehend und ...  noch sandige und bereits gewaschene Fische in den Händen. Keine Schüssel und keine Hilfe in der Nähe  --  es war fast vorhersehbar  --  ein Fisch fällt ins Wasser und wird von einer Welle sogleich ein Stück mitgenommen. Der Hermann erwischt ihn wieder, allerdings taucht  seine aufgestülpte Hose bis über's Knie ins Wasser. Lotte hat ihm dafür ganz schön den Marsch geblasen  --  die gute, neue Hose!
 In dieser Erinnerung leben die beiden weiter; es waren ganz tolle Reisepartner.




Gute Nacht!


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