Wir als Minimalcamper sind immer ganz schnell abfahrbereit.
Auf Steinen haben wir unsere Blumenschale mit den "marokkanischen Schönheiten", wie wir sie nennen, vor unserem Mobil stehen. Der Topf kommt rutschfest in die Dusche, die Steine werden verräumt und siehe da, da hat ein kleiner, vierbeiniger Bewohner bei uns ein Versteck gefunden. Es ist eine Art Echse mit breitem Kopf, kurzem Schwanz und einem tannen-zapfen-artigen Schuppen-Kamm über den ganzen Rücken bis auf den Kopf; sie sind bei dem grauen Tier hell nachgezeichnet. Eigentlich langsam trollt sich der kleine Kerl hinter den Vorder-Reifen. Trotz seiner wenigen Zentimeter sieht er irgendwie Angst-einflößend aus, dass ihn Christian nicht mit bloßen Händen fangen will.
Wochenmarkt -- schnell noch frischestes Gemüse günstig nach kaufen.
Die Frauen, in ihren bunten Tüchern, sind für mich einfach eine Augenweide
Wir haben das Gelände schon fast verlassen, als uns der Fischverkäufer mit seinem Karren begegnet. Es ist der vom CP, der uns die Knurrhähne verkauft hat. Heute hat er ein Prachtstück von einem, frischen und nicht zu großen Bonito -- Preis 50 DH.
Mit einem kleinen, stumpfen Messer nimmt er ihn aus. Auch der Kopf bleibt bei ihm; und, ohh Wunder im heutigen Marokko, er hat sogar ein Nylonsackerl dabei.
Zum letzten Mal passieren wir das Sardinen-Monument, welches an der Kreuzung Dakhla / El Quatia steht.
Kurz vor Tan Tan sehen wir viele Dromedare und Nomaden-Zelte - ein Stück abseits der Straße.
Kurz danach fällt mir diese Tafel auf.
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Etwa 35 km nördlich von Tan Tan Plage befindet sich abseits der Straße, 6 km meer-wärts, das Ressort "Ksar Tafnidilt" in der Wüste. Bei der Herfahrt konnten wir es mit einem Feldstecher von der Straße aus sehen und es weckte unsere Neugier! Unsere Recherche ergibt, dass es sich um ein Hotel mit Camping-Möglichkeit, hauptsächlich für 4x4 Fahrzeuge handelt. Ich frage per E-Mail, ob die Zufahrt auch für größere, integrierte Mobile möglich sei. Ja, ist die Antwort, nur eine zwei Kilometer lange Strecke ist teilweise von einer kleinen Sanddüne betroffen und man muss dort schnell durchfahren. Wenn wir ein Problem haben, könnten wir diese Tel. Nummer ...... anrufen und uns wird geholfen.
Gereizt hätte es uns schon, aber wir wagen es dann doch nicht.
Zwei feine Tage auf dem Camping ...
Wir wissen von unseren letzten Marokko Reisen, dass es am Ortsanfang von Bouizakarne im "Nichts" einen neuen Campingplatz gibt.
Wir fahren hin, er ist gut organisiert, mit ebenen, durch grüne Sträucher abgeteilte Stellplätze. Blumen, Palmen und kleine Zitrus-Bäume erfreuen das Auge und werden in den kommenden Jahren auch Schatten spenden. Für den mobilen Camper gibt es alles für V+E; außer Strom. Der Preis mit 50 DH ist entsprechend!
Die Beschreibung "sehr freundlich" ist weit untertrieben; sie ist herzlich. Alte Bekannte würde man nicht anders begrüßen!
Nach mehrfachem Angebot genießen wir den Begrüßungs-Tee mit dem ältesten Sohn der Familie im Beduinenzelt. Nach unserer langen Tagesetappe wollten wir einfach zuerst einmal essen! Es war eine angenehme Stunde, in welcher uns der junge Mann über seine Zukunftsträume bei der "Legion des Etranchers" erzählt. Er ist ganz begeistert, denn wir sind die ersten Österreicher auf diesem Campingplatz.
Wir kommen drauf, dass wir den Patron schon seit Jahren kennen; er leitete früher den örtlichen Cp im Ort, wovon wir Fotos zeigen können. Eine nebensächliche Frage im Vorübergehen an den kleinsten Sohn, ob ein gewiser Strauch wohl ein Zitronen-Baum würde, beantwortete gleich der Vater: nein, der da drüben! Der Kleine versteht noch kein Französisch; er ist erst drei und geht noch nicht zur Schule.
Ein Kräutergarten, eine Hühnerfamilie, zwei Schafe und zwei Hunde leben hier,
mit Absinth (Wehrmut) wird Tee gemacht,
Ein schönes Familienoberhaupt ..
seiner glücklichen Hühner.
Am frühen Morgen weckt uns Wolfsgeheul. Langanhaltendes, wiederholtes Jaulen! Kommen hier in der Nacht wirklich noch Wölfe von den Bergen herunter? Der Sohn lacht über unsere Frage, nein -- einer ihrer beiden Wachhunde singt oder antwortet
dem Muezzin auf seinen morgendlichen Ruf zum Gebet; niemand weiß warum.
Bei uns gibt es heute Kus Kus. Der große Sohn ist recht verwundert darüber -- wahrscheinlich bereitet kaum ein Tourist ein arabisches Gericht; er hat sich mit einem Blick in meinem Topf davon überzeugt.
Natürlich muss ich zur Hausfrau, welche heute zufällig auch dieses Gericht am Programm hat. Vergleichen und gegenseitiges Kosten ist unausbleiblich!
In diesem kleinen Raum, dem Erdgeschoß des Wasserturmes, wird für die Familie gekocht;
der Sohn macht pommes frites zu den Fleischspießen der Campinggäste.
Nachdem alle satt sind und die Küche aufgeräumt ist, hat die Haus-Herrin etwas Zeit zum Ausruhen. Sie tut es im ersten Stock ... bloß der Zugang ist nicht sehr komfortabel.
Nette, kleine Episoden bereichern unsere 2 Tage auf dem Camping Tinnougba.
Ein Pritschenwagen voll singender Frauen fährt von der Arbeit nach Hause -- Frauentaxi?
Abendstimmung einmal anders
Unser Weihnachtsstern, der uns seit drei Monaten im Womo begleitet, bekommt einen Ehrenplatz auf dem Campingplatz. Der Besitzer ist darüber sehr erfreut, denn diese Pflanze gibt es hier nicht.
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